Veranstaltung: | BVV-Wahlprogramm 2016 |
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Antragsteller*in: | AG Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen - AL Spandau (dort beschlossen am: 31.03.2016) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.04.2016, 12:52 |
W09 - Soziale Gerechtigkeit
Text
Armut, Langzeitarbeitslosigkeit und prekäre Arbeitsverhältnisse betreffen
Spandau in ganz besondere Maß. Innerhalb der letzten 5 Jahre hat sich die
Situation deutlich verschlechtert. Waren 2011 noch 16,2% der Spandauerinnen und
Spandauer armutsgefährdet (Platz 9) sind es 2015 bereits 18,6% (Platz 11)¹.
Knapp jeder Vierte (22,8%) ist mittlerweile auf Leistungen aus dem
Mindestsicherungssystem angewiesen (ALG II etc.).Im Bereich der
Langzeiterwerbslosigkeit liegt Spandau sogar an der traurigen Spitze und konnte
nicht im gleichen Maß von der im Vergleich zu 2011 deutlich günstigeren
Beschäftigungssituation profitieren. Auch wenn Arbeitslosengeld II und
Grundsicherung bundesgesetzlich geregelt sind, sind wir gefordert, die
Lebenssituation der Menschen, die davon abhängig sind, durch unser solidarisches
Handeln vor Ort zu verbessern.
Jeder Mensch muss sich darauf verlassen können, dass ihm im Bedarfsfall geholfen
wird. Schnell, unbürokratisch und existenzsichernd. Wo kann Menschen besser
geholfen werden, als in ihrem eigenen Lebensumfeld, ihrem Kiez? Die
unterschiedlichen Lebenslagen der Menschen prägen das Miteinander in der
Nachbarschaft. Hier muss die Infrastruktur stimmen. Hier sollen Beratungs- und
Hilfsangebote bereitgestellt werden, hier findet Nachbarschafts- und Selbsthilfe
statt.
Zu häufig laufen hilfesuchende Menschen von Amt zu Amt, um die passende
Unterstützung zu finden. Wir setzen auf Sozialraumorientierung. Das ist Hilfe
zur Selbsthilfe unter Nutzung der eigenen Möglichkeiten sowie des
nachbarschaftlichen Umfeldes. Die Menschen bekommen auf ihre Lebenslage
zugeschnittene Hilfestellung aus einer Hand. Unser Ziel ist es, jeden Menschen
in die Lage zu versetzen, die eigenen Fähigkeiten und Lebenschancen zu entfalten
und den dafür notwendigen Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften. Gelingt dies
nicht, müssen Hilfsangebote bereitgestellt werden, die für die Menschen
existenzsichernd sind.
Wer in Spandau GRÜN wählt:
- Möchte Hilfsangebote direkt im Wohnumfeld
- Begrüßt und fördert Nachbarschafts- und Selbsthilfe
- Gibt einer ausgewogenen sozialen Mischung den Vorzug vor Gettoisierung
¹ Sozialbericht 2011 und 2015
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